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iTunes macht teuere Geschenke

von - 26.01.2011
iTunes macht teuere Geschenke
Apples Musikdienst iTunes lässt sich so manipulieren, dass er Geldgeschenke macht, ohne den Nutzer über den Auftrag zu informieren. Einem britischen Nutzer wurden über seinen Account 1000 Pfund von der Kreditkarte abgebucht, ohne dass er iTunes einen entsprechenden Auftrag erteilt hätte. In Deutschland gibt es ähnliche Fälle.
iTunes bietet seinen Nutzern an, Freunde mit Geldgeschenken zu überraschen. Mit den so genannten "monatlichen Geschenken" können Kunden ihren Freunden und Bekannten jeden Monat Beträge in Höhe von 10 bis 200 Euro schenken. Wer einen solchen Dauerauftrag einrichten will, muss seine Kreditkartendaten bei iTunes hinterlegen. Doch die Transaktionen finden unter Umständen auch statt, wenn Kunden kein Geld verschenken wollen und ihr iTunes-Konto nur nutzen, um Musik zu kaufen:
The Register berichtet von einem Fall, bei dem Kriminelle einen Leser des Magazins um 1000 englische Pfund erleichterten, indem sie in seinem Namen monatliche Geschenke verschickten. Am 19. Januar hatte der Leser eine Mail erhalten, die ihn davon in Kenntnis setzte, dass er ein monatliches Geschenk im Wert von 10 Pfund an einen Account namens wqfaqapk445@hotmail.com gemacht hätte - eine Mailadresse, von der er noch nie gehört hatte. Die Prüfung seines iTunes-Kontos ergab, dass von seinem Account am selben Tag eine Vielzahl solcher "Geschenke" im Gesamtwert von 1000 Pfund verteilt und seine Kreditkarte mit der Summe belastet worden war.
Auf seine prompte Mail an Apple hatte der Geschädigte erst einen Tag später eine automatisierte Antwort erhalten, bevor sein iTunes-Account deaktiviert wurde. Er kritisiert Apple scharf: "Es ist inakzeptabel, dass Apple iTunes zu einer Art Pseudo-Paypal gemacht hat, aber ohne die Sicherheitsmaßnahmen, die man ergreifen muss, um etwas so Wichtiges zu betreiben. Warum ist es überhaupt möglich, iTunes als Bankkonto zu nutzen? Warum sollte ich wollen, dass iTunes mein Geld an andere Leute verteilt?"
In Deutschland berichtete im Oktober 2010 eine Vielzahl von Nutzern über Schindluder mit ihrem iTunes-Account. Sie meldeten, dass von ihren Konten, bei denen sie die Click-and-Buy-Funktion aktiviert hatten, 50 und 100 Euro für Geschenkgutscheine abgebucht worden seien, ohne dass sie die Gutscheine bestellt hätten. Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass in China 50.000 gekaperte iTunes-Accounts zum Verkauf angeboten worden waren.
Wenn Sie einen iTunes-Account besitzen, kontrollieren Sie regelmäßig die Transaktionen, die von dem Konto getätigt werden. Unrechtmäßige Zahlungen können in der Regel innerhalb einer Frist zurückgbucht werden. Zudem sollten Sie in regelmäßigen, kurzen Abständen ein neues Passwort für Ihr iTunes-Konto setzen. Prüfen Sie auch, ob es für die iTunes-Dienste, die Sie nutzen, notwendig ist, Ihre Kreditkartendaten zu hinterlegen. Vermeiden Sie es wenn möglich, Ihre Kreditkarten-Informationen im Internet preiszugeben.
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