Preiswert, digital und effizient
Schneider Electric zeigt die Energieversorgung der Zukunft
von
Michael
Kurzidim - 11.04.2018
Foto: zhengzaishuru / Shutterstock.com
Energie ist die Ressource, ohne die alle Räder stillstehen – insbesondere auch in der IT, die in Europa zum größten Energieverbraucher aufsteigen dürfte. Wie die Energieversorgung der Zukunft aussieht, demonstrierte Schneider Electric auf dem Paris Innovation Summit.
5.000 Kunden und Partner waren auf das Innovation Summit von Schneider Electric in Paris gekommen – ein Besucherrekord. Der französische Elektrotechnik-Konzern ist einer der weltweit führenden Spezialisten in Energie-Management und -Automation, entsprechend hoch waren die Erwartungen. Das Wirtschaftsmagazin Cash bescheinigte Schneider Electric einen Fünf-Jahre-Vorsprung vor der Schweizer ABB, und beruft sich dabei auf eine Branchenstudie der Deutschen Bank. Fünf Jahre, das sind in der Technologiebranche eine halbe Ewigkeit.
Eine effiziente, kostengünstige und sichere Energieversorgung sei die wichtigste Grundlage erfolgreichen Wirtschaftens, ja des Lebens, betonte Jean-Pascal Tricoire, Chairman und CEO bei Schneider Electric, in seiner Auftakt-Keynote in Paris. Die Franzosen versorgen Gebäudekomplexe, große Industrie-Anlagen, Infrastrukturprojekte und Rechenzentren mit dem nötigen Saft.
Energieparameter en détail messen
An Neuheiten herrschte auf dem Innovation Summit in Paris kein Mangel. Schneider-Chef Tricoire präsentierte zum Beispiel eine neue Version von EcoStruxure Building. Das Ziel besteht darin, sämtliche Energieparameter wie Strom (Verbrauch und Eigenproduktion), Heizung, Klima/Kühlung, Licht und Wasser en détail zu messen und auf eine möglichst effektive Nutzung des Gebäudes abzustimmen. Der Komfort der Nutzer soll maximiert, der Energieverbrauch und damit die Kosten minimiert werden. Schneider-Electric-Offizielle beziffern das Einsparpotenzial auf durchschnittlich 30 Prozent, in Einzelfällen sogar darüber. Denn die meisten Gebäude sind bis heute mit wenig Intelligenz ausgestattet. Das heißt, sie verschwenden aufgrund des fehlenden Gebäudemanagements viele Ressourcen.
Die neue Version von EcoStruxure Building besteht zum Beispiel aus den Komponenten Building Operations 2.0 und dem Building Advisor. Die Verbesserungen, gemessen in KPIs wie Energie-Effizienz, Skalierbarkeit, und Deployment-Aufwand, sollen sich alle im zweistelligen Prozentbereich bewegen. Mit den EcoStruxure Building Operations ließen sich etwa 80 Prozent der Vorfälle (Issues) remote bearbeiten, ohne dass ein Techniker vor Ort sein müsse, sagte Kevin Brown, SVP of Innovation und CTO bei Schneider, als Wegmarke. Mit dem Building Advisor hätten sich ausserdem die gebäudebedingten Beschwerden, zum Beispiel auf Flughäfen, um etwa 50 Prozent reduziert, so Brown weiter.
Drei-Layer-Architektur
Aufbau der EcoStruxure-Plattform
(Quelle: Schneider Electric )
Wir stecken mitten in einer digitalen Transformation der Energie. Schneider-Chef Tricoire wagte in Paris einige Prognosen, in welche Richtung sich der Energiemarkt bis 2030 bewegt. In 12 Jahren, so Tricoire werde Sonnenenergie preiswerter sein als Energie, die aus herkömmlichen fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Außerdem wird die IT zum größten Energieverbraucher aufsteigen und in Europa würden etwa die Hälfte der Fahrzeuge durch E-Mobile ersetzt. Große Autobauer wie Daimler oder die Volkswagengruppe arbeiten heute schon an der Verwirklichung dieses Ziels.