Mozilla- und Burda-Tochter

Cliqz übernimmt B2C-Geschäft von Ghostery

von - 15.02.2017
Logo Cliqz schwarz
Foto: Ghostery
Cliqz ist ein deutscher Browser, der mit seiner Anti-Tracking-Technik die User locken will. Nun übernimmt die Burda-Tochter das B2C-Geschäft von Ghostery mitsamt dem für die Verbraucherprodukte zuständigen Team.
Cliqz arbeitet an seiner internationalen Reichweite und übernimmt dazu das komplette B2C-Geschäft von Ghostery. Dazu gehören in erster Linie Browser-Add-ons, die Tracker, Web Bugs, Pixel und Beacons "erkennen". Diese wiederum werden von Facebook, Google und anderen Werbenetzwerken, Anbietern von Verhaltensdaten und Publishern eingesetzt, um das Surfverhalten der Nutzer nachzuvollziehen.
Seine Browser-Erweiterungen für den Desktop bietet Ghostery für Chrome, Firefox, Edge, Internet Explorer, Safari und Opera an. Mobile Nutzer können die iOS- oder Android-App von Ghostery herunterladen. Die Apps gehören ebenfalls künftig zu Cliqz.
Die Münchner übernehmen mit Ghostery aber nicht nur die Software, sondern auch das für die Verbraucherprodukte zuständige Team mit Office in NYC und die rund zehn Millionen aktiven Kunden weltweit. Das soll das internationale Wachstum von Cliqz anstoßen.

Aus Ghostery Inc. wird Evidon

Ghosterys Hersteller Ghostery Inc. benennt sich im Zuge der Übernahme um: Das Unternehmen firmiert künftig wieder unter seinem ursprünglichen Namen Evidon und fokussiert sich nur noch auf seine Digital-Governance-Lösungen für Firmenkunden.
Schmetz
Jean-Paul Schmetz, Cliqz-Gründer, will "internationaler Datenschutz-Technologieführer" werden.
(Quelle: Cliqz )
Ghostery selbst wird in Cliqz Datenschutzansatz für Browser und Suche integriert. "Ghostery ergänzt Cliqz perfekt", hofft Gründer Jean-Paul Schmetz. "Genau wie die unsere steht die Ghostery-Marke für Datenschutz. In Zeiten zunehmender staatlicher Überwachung und steigender Kommerzialisierung von privaten Daten gibt es eine wachsende Nachfrage nach Browser- und Suchmaschinentechnologien, die die Privatsphäre schützen und so eine wirkliche Alternative zu den derzeit dominanten Anbietern sind." Schmetz will mit seinem Unternehmen und der Übernahme nun zum "internationalen Datenschutz-Technologieführer" werden.” 
Cliqz wirbt für sich als "erster Browser mit eingebauter Schnell-Suche und Privatsphäre-Optimierung, wie etwa Anti-Tracking." Das Unternehmen ermöglicht also eine integrierte Suche direkt in der Browser-Zeile und will die Übertragung bestimmter Tracking-Daten verhindern. Personenbezogene Informationen sollen nicht auf ihren eigenen Servern gespeichert werden. Im August 2016 stieg der Firefox-Entwickler Mozilla mit einer "strategischen Minderheitsbeteiligung" bei dem Münchner Browser-Hersteller ein. Das Start-up gehört seit 2013 mehrheitlich dem Medienkonzern Hubert Burda Media.
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