Software mit Low-Code-Plattform erstellen

Für Entwickler und Anwender

von - 21.02.2018
Ein gutes Beispiel für Low Code ist WordPress, das beliebte Content-Management-System für Webseiten. Anwender können damit einfach und schnell Blogs oder Webseiten bauen, Design-Vorlagen nutzen oder über Plug-ins Funktionen integrieren. Auf der anderen Seite bietet WordPress Entwicklern den Freiraum zur Programmierung spezieller Features.
Matthias Zacher
Matthias Zacher
Manager Research &
Consulting bei IDC
www.idc.de
Foto: IDC
„Low-Code-Plattformen reduzieren mit ihren visuellen Editoren und vorgefertigten Bau­steinen die Komplexität bei der Software-Entwicklung erheblich.“
„Es müssen IT-Fachleute dabei sein, um geschäftliche Anwendungen zu entwickeln. Low Code eignet sich auch sehr gut für Business-Analysten, die prozessgetriebene Anwendungen umsetzen, etwa zur Integration von Web-Services“, sagt Martin Otten. Etwas skeptischer zeigt er sich gegenüber wenig IT-affinen Business-Nutzern aus den Fachabteilungen. Auch für Matthias Zacher, Manager Research & Consulting beim Marktforschungsunternehmen IDC, sollten Anwender aus den Fachabteilungen über IT-Kenntnisse verfügen, um mit Low-Code-Plattformen Anwendungen bauen zu können: „Ich denke hier etwa an Business-Analysten, die sich mit Prozessen gut auskennen und entsprechende Tools für deren Modellierung einsetzen. Und natürlich eignen sich diese Lösungen sehr gut für Software-Entwickler, die manche Auf­gaben schneller erledigen wollen.“

Schnelle Bereitstellung

Die schnelle Konfiguration und Bereitstellung von Anwendungen ist einer der größten Vorteile von Low-Code-Plattformen, die meist mit Cloud-Diensten verknüpft sind. User können damit in visuellen Editoren per Drag and Drop grafische Bedienoberflächen gestalten, Prozesse oder Prozess-Schritte modellieren und einer Anwendung Elemente hinzufügen. Test, Build und Deployment sind weitgehend automatisiert. Die meisten Plattformen bieten zudem App-Stores mit vorgefertigten Lösungen, Komponenten und Funktionen an, mit denen sich auch Standardlösungen anpassen lassen. Beispiele sind Funktionen wie Abrechnung, Datenbankintegration, Suche und Cloud-Storage.
„Im Schnitt sind Anwendungen mit Low Code um 30 bis 50 Prozent schneller fertig als Applikationen mit manueller Codierung“, sagt Outsystems-Mitarbeiter Martin Otten. In manchen Fällen könnten Unternehmen Apps innerhalb von durchschnittlich vier Monaten ausrollen anstelle einer üblichen Projektlaufzeit von über 20 Monaten. Damit sind sie in der Lage, auf marktbedingte Anpassungen flexibel zu reagieren und die App entsprechend weiterzuentwickeln. Nicht direkt ersichtliche Features wie Responsive Design, Authentifizierung, Multi-User-Betrieb oder Mehrsprachigkeit sind dabei schon integriert. „Low-Code-Plattformen erlauben auch, neue Versionen einer Business-App mit nur einem Mausklick auszuspielen“, so Otten weiter.
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