Flexible Ressourcen

Der lange Weg zum agilen Rechenzentrum

von - 25.05.2018
Puzzle
Foto: Pixabey / PIRO4D
Composable Infrastructure tritt in die Fußstapfen integrierter Systeme und verändert das Paradigma der IT-Administration dank Code-gesteuerter Provisionierung.
Die dürftige Auslastung ihrer Rechenzentren setzt den Unternehmen arg zu. 20 bis 30 Prozent aller Server in einem typischen Rechenzentrum seien „komatös“: Sie würden Strom saugen und rein gar nichts damit machen, fanden das Uptime Institute und Forscher der Stanford-Universität heraus. Und McKinsey schätzt, dass die Auslastung der übrigen, der „produktiven“ Server, aufs Jahr gerechnet zwischen 5 und 15 Prozent ihrer Kapazität schwankt.

Überprovisionierung

Serverauslastung
Quelle: McKinsey
Diese Überversorgung mit Servern ist oft eine Reaktion darauf, dass sich die IT-Infrastruktur dem fluktuierenden Bedarf der Fachabteilungen nicht flexibel anpassen lässt. Konfigurationsänderungen erfordern nicht selten die koordinierte Arbeit mehrerer Spezialisten, womöglich noch das Hinzuschalten eines externen Integrators. Fachabteilungen neigen deshalb dazu, Systeme auf Verdacht zu provisionieren und dann in steter Betriebsbereitschaft vor sich hin laufen zu lassen.
Vor diesem Hintergrund entstanden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Hardware-Architekturen – alle mit dem Ziel, die Komplexität der Administration zu reduzieren und die Kosten in den Griff zu bekommen.
Infrastruktur in einem Rechenzentrum der alten Schule besteht aus drei Ressourcen: Compute (Server), Storage (Speicher) und Networking (Vernetzung). Die Hardware stammt von verschiedenen Anbietern, wird vor Ort aufeinander abgestimmt und separat verwaltet. Wegen dieser Ressourcen-Silos erfordert die Bereitstellung neuer Workloads im IT-Team zugleich breite Kompetenzen und tiefe Spezialisierungen.
Die hohe Komplexität der Provisionierung neuer Workloads über die Ressourcenklassen hinweg mit Administrationswerkzeugen unterschiedlicher Anbieter geht auf Kosten der Agilität. So lässt sich die Auslastung der Infrastruktur kaum optimieren. An dieser Komplexität konnten weder Referenzarchitekturen, Best-Practices noch Gewehr-bei-Fuß-Systemintegratoren wirklich etwas ändern.
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