Arbeitsplätze in Zeiten der Digitalisierung
Desktop as a Service
von Konstantin Pfliegl - 04.08.2017
Neben Virtual Desktop Infrastucture bietet sich – vor allem für kleine und mittlere Unternehmen – eine weitere Möglichkeit an: Desktop as a Service, kurz DaaS. Dabei holt man sich die Desktops der Mitarbeiter kostengünstig aus der Cloud. DaaS-Dienste stellen eine Desktop-Arbeitsumgebung samt den benötigten Anwendungen als verwalteten Dienst bereit.
Die Technologien von VDI und DaaS sind sehr ähnlich, die eigentlichen Unterschiede liegen vielmehr in den Geschäftsmodellen: Während sich bei VDI die unternehmenseigene IT-Abteilung um die Bereitstellung und Instandhaltung der VDI-Server kümmert, erledigt das bei DaaS der Cloud-Anbieter. Damit erübrigen sich bei DaaS erst einmal hohe Anfangsinvestitionen. Dafür fallen aber monatliche Kosten für jeden Mitarbeiter an, für den ein Desktop aus der Cloud bezogen wird. Diese richten sich nach der Ausstattung des virtuellen Desktops, etwa der bereitgestellten Hardware und der Anwendungs-Software. Als Richtwert kann man von einem mittleren zweistelligen Betrag pro Nutzer und Monat ausgehen.
Blick in die Zukunft
Doch wie sieht er nun aus, der Arbeitsplatz der Zukunft? Laufen irgendwann alle Desktops in der Cloud? Oder arbeitet man nur noch mit Smartphone und Tablet und Desktops verschwinden in der Versenkung? Vielleicht irgendwann einmal: „Wenn wir über anspruchsvolle professionelle Anwendungen wie CAD-Applikationen sprechen, können wir klar sagen, dass es derzeit keine Alternative zu Workstations gibt“, so etwa die Einschätzung von Peter Beck von Dell. Im Moment sei es noch nicht möglich, diese komplett durch Tablet-PCs oder gar Smartphones zu ersetzen. „Workstations sind Arbeitstiere, bei denen es neben reiner Leistungsfähigkeit noch auf weitere Faktoren ankommt, wie zum Beispiel die Systemzertifizierung durch ISVs.“ Eine Ausnahme bilde die Media- und Entertainmentbranche, denn „dort entstehen Skizzen oder Ideen häufig auf kleinen mobilen Geräten. Die finale Bearbeitung wird dann jedoch auch wieder auf leistungsstärkeren, professionellen Systemen durchgeführt.“
Laut Beck werden wir aber bald Schreibtische haben, die ohne die klassische Peripherie, wie wir sie heute kennen, auskommen: „Wir werden gemeinsam, aber standortunabhängiger miteinander an Projekten arbeiten – Stichwort ,kollaboratives Arbeiten‘. Unsere Eingaben werden wir zukünftig immer seltener mit traditionellen Geräten wie Maus und Tastatur machen, sondern mehr und mehr über Gestensteuerung, also mit unseren Händen, Augen oder sogar anderen, neuen Werkzeugen.“
Ähnlich sieht das Benjamin Bayer von Thomas-Krenn: „,Den‘ Arbeitsplatz der Zukunft wird es nicht geben. Stattdessen wird sich die Arbeitsplatzausstattung viel mehr an den Aufgaben und Bedürfnissen des Mitarbeiters orientieren und dabei flexibel und mobil sein. Basierend auf server- oder cloudgestützter Datenhaltung werden also ganz unterschiedliche Endgeräte – vom Tablet über den klassischen Bildschirmarbeitsplatz bis hin zu VR oder AR – im Einsatz sein.“
Nach Ansicht von Fujitsu-Manager Knuth Molzen werden „langfristig komplett kabellose Arbeitsplätze sicher eine gewichtige Rolle spielen“. Er sieht vor allem im USB-Typ-C-Standard noch viel Potenzial für diverse Innovationen. „Ebenso wichtig werden Technologien, die Geräte und Daten aus unterschiedlichen Quellen für einen Nutzer aufbereiten und visualisieren.“
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