Schiffe, Drohnen, Lkws – alles vernetzt

Echtzeit-Kontrollzentrum

von - 21.07.2017
Weil die Smart-Port-Lösung im Test überzeugen konnte, hat Transnet inzwischen einen millionenschweren Folgeauftrag an T-Systems erteilt. Sämtliche Abläufe, Ereignisse und verfügbaren Ressourcen wie Zugänge, Container und Fahrzeuge sollen künftig in Echtzeit überwacht und gesteuert werden. Dank Echtzeit-Integration, Fallmanagement und Prozessvisualisierung fließen die gewonnenen Daten dann in einem übersichtlichen „Single Information View“ in der Betriebszentrale zusammen.
Für maximale Transparenz im Kontrollzentrum sorgt hierbei das intelligente Zusammenspiel von Dashboards, Geo-Maps, Datenanalyse und -visualisierung sowie der SAP-HANA-Datenbank. „Bereits während der Pilotphase war die Transnet in der Lage, ihre Arbeitsabläufe im Hafen mit Hilfe smarter Technologien effizienter zu gestalten“, so Stefan Bucher. „Indem wir nun das ‚Nervenzentrum‘ für die Betriebszentrale entwickeln, in dem alle Prozesse zusammenfließen, kann die TNPA ihre vorhandenen Ressourcen künftig noch besser steuern und einsetzen.“

Weltweite Einsatzmöglichkeiten

Auch Transnet-CIO Lentle Mmutle ist zufrieden mit dem bereits Erreichten: „Wenn jeder die gleichen Informationen hat, können wir viel besser planen“, fasst Mmutle die Vorteile der ICT-Lösung zusammen. „Mit dem neuen Ansatz ist es uns möglich, unsere Kapazitäten intelligenter zu planen und genauere Vorhersagen zu treffen – beziehungsweise Warnungen auszusenden, wenn Unterbrechungen in der Wertschöpfungskette drohen.“ Die ersten Erkenntnisse deuten an, dass der Hafen von Durban in vielerlei Hinsicht von der digitalen Infrastruktur- und Logistiklösung profitieren wird. In der weiteren Umsetzung des Smart-Port-Projekts sollen noch mehr Anwendungsszenarien intelligent vernetzt werden. Bucher: „Die fertige Lösung kann dann als Vorbild für Häfen auf der ganzen Welt dienen.“ Allein die südafrikanische Transnet National Ports Authority betreibt noch sieben weitere Häfen.
Umwelt-Drohne
Die intelligente Hafenlösung bringt nicht nur wirtschaftliche Vorteile – auch die Umwelt profitiert: Einen positiven Einfluss hat zum Beispiel der „Waste Shark“. Dank Geo-Fencing und einer automatischen Kollisionsvermeidung beseitigt diese durch Solarenergie angetriebene Drohne vollkommen autonom Abfälle auf der Wasseroberfläche im Hafenbecken. Bei sehr großen Müllmengen kann der Waste Shark per Schwarmintelligenz selbstständig weitere Drohnen zu dem betroffenen Bereich abrufen.
Darüber hinaus kontrolliert die Drohne regelmäßig die Wasserqualität und sendet Berichte ans Kontrollzentrum. Sollte die Qualität beeinträchtigt sein, kann der Hafen die lokalen Fischer per SMS oder E-Mail warnen. Zudem tragen die intelligent gesteuerten Prozesse auf dem Hafengelände zu einer besseren Verkehrssituation in der gesamten Umgebung bei und steigern so die Lebensqualität in der Stadt Durban. Und letztlich sorgt der schnellere Container-Umschlag dafür, dass die Küste nicht länger von vor Anker liegenden Schiffen belegt wird.
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