(R)Evolution im Speichermarkt mit SDS
Radikale SDS-Ansätze
von Hartmut Wiehr - 04.08.2014
Poojan Kumar (CEO Pernix Data): „Eine entkoppelte Speicher-Infrastruktur reduziert die Speicherkosten pro Gigabyte um 70 Prozent und macht die virtuellen Maschinen 10-mal schneller.“
Da ist zum Beispiel Tegile, eine Firma, die heute in jenem großen Gebäudekomplex im Silicon Valley untergebracht ist, in dem noch vor ein paar Jahren Sun zu Hause war. Tegile setzt an dem Punkt an, dass viele Anwender auf den SSD-Zug aufgesprungen sind und ihre Speicher-Arrays und/oder Server mit Flash-Speicher vollpacken, um die Performance ihrer Storage-Infrastruktur und ihrer Anwendungen angesichts des permanenten Datenwachstums hoch zu halten.
Tegile hat einen Software-Layer entwickelt, der für Hybrid- oder All-Storage-Systeme geeignet ist. Ein eigenes Betriebssystem, IntelliFlash Operating Environment genannt, steuert zwei Bereiche: Performance und Kapazität. Eine neue Hardware-Komponente ist nicht erforderlich, stattdessen arbeitet man eng mit Flash-Herstellern wie SanDisk oder HGST zusammen. Das 2012 an den Markt gegangene Unternehmen hat bereits über 500 Kunden gewonnen, die die Tegile-Software in ihre SSD-Infrastruktur integriert haben, darunter eine Branchengröße wie AT&T. Schrittweise sollen immer mehr Medien in die Lösung integriert werden, auch dicht gepackte oder preisgünstige Flash-Speicher.
Das Start-up Scality wiederum bezeichnet seinen Ansatz als Software-defined Storage at Petabyte Scale: Seine Software soll großen Firmen und Service-Providern helfen, eine skalierfähige Cloud-Storage-Infrastruktur auf x86-Standard-Servern zu entwickeln. Mit dem Produkt Scality RING kann eine Struktur für ein Software-defined Datacenter eingeführt werden, die mandantenfähig ist sowie viele Workloads und unterschiedliche Anwendungen unterstützt.
Vorteile durch den Einsatz von SDS
Drittes Beispiel: 2012 hat PernixData mit der Software PernixData FVP eine Lösung vorgestellt, die ebenfalls ohne neue Speicher-Hardware auskommt. Bisher, so die Überlegung von CEO und Mitbegründer des Unternehmens Poojan Kumar, hat man in der Regel die Performance der Storage-Infrastruktur durch das Hinzufügen neuer Arrays oder Festplatten sowie durch All-Flash- oder Hybrid-Arrays erhöht.
Mit dieser Koppelung von Performance und Kapazität will das Start-up Schluss machen, indem alle bestehenden Performance-Ressourcen auf den einzelnen Servern im Netzwerk aggregiert und für die Speicherseite genutzt werden. Das geht von SSDs und Controller-Karten bis zum RAM. Die Aggregation leistet ein Software-Layer, der direkt an einen VMware-Hypervisor angeschlossen ist. In künftigen Versionen soll das auch mit Virtualisierungs-Software von Citrix und Microsoft möglich sein. CEO Kumar spricht von einer neuen Storage-Intelligenz auf der Server-Seite, die der Performance auf der Speicherseite zugutekommt und keine neuen Hardware-Kosten verursacht.