Langzeituntersuchung
Adobe und Java machen Windows löchrig
von
Konstantin
Pfliegl - 04.12.2013
![](/img/1/1/5/6/5/2/Hacker-iStock-Folscheid_w400_h300.jpg)
Foto: iStock - Folscheid
Eigentlich haben wir es schon alle immer geahnt — nun hat es eine Langzeituntersuchung belegt: Adobe Flash, der Adobe Reader und Java machen Windows unsicher.
Dass der Adobe Reader, Adobe Flash und Java-Tools nicht gerade zu den sichersten Windows-Tools gehören, ist bekannt. Nun hat eine Langzeituntersuchung der Antiviren-Spezialisten von AV-Test ergeben: Adobe- und Java-Software sorgen für ganze 66 Prozent aller durch Schadsoftware ausgenutzten Windows-Schwachstellen.
![Top 8 der unsicheren Software: Java und Adobe führen die Rangliste der unsichersten Programme an. Sie sind für zwei Drittel aller Exploits verantwortlich. Top 8 der unsicheren Software: Java und Adobe führen die Rangliste der unsichersten Programme an. Sie sind für zwei Drittel aller Exploits verantwortlich.](/img/1/1/5/6/5/2/Rangliste-unsichere-Software_w794_h550.jpg)
Top 8 der unsicheren Software: Java und Adobe führen die Rangliste der unsichersten Programme an. Sie sind für zwei Drittel aller Exploits verantwortlich.
(Quelle: AV-Test.org)
Wenn man alle Exploits für die diversen Java-Tools zusammenzählt, so kommt man sogar auf satte 82.000 Exemplare.
Ein Exploit — abgeleitet vom englischen to exploit für ausnutzen — ist eine Software, die eine Sicherheitslücke in einem anderen Programm oder in einem Betriebssystem ausnutzt. Exploits werden vor allem dazu benutzt, um Schad-Software auf einem fremden Computer einzuschleusen.
So schützen Sie sich
![So funktioniert ein Angriff So funktioniert ein Angriff](/img/1/1/5/6/5/2/Exploit-Angriff_w569_h400.jpeg)
So funktioniert ein Angriff: Eine kriminelle Webseite überprüft im Hintergrund die auf dem Rechner des Besuchers installierte Software-Version, etwa des Adobe Readers (1). Wenn es sich dabei um eine Version mit einer Sicherheitslücke handelt, dann sendet die Webseite der löchrigen Software einen passenden Exploit und schleust so Schad-Software auf den Rechner (2).
(Quelle: AV-Test.org)
Wenn es doch einmal passiert, und man auf dem Rechner eine veraltete Software laufen hat und man angegriffen wird, dann hilft laut den Spezialisten von AV-Test eine gute Sicherheits-Software: Die Sicherheits-Tools verfügen über Mechanismen, die Angreifer erkennen und abwehren. So erkennen sie zum Beispiel ein JavaScript, das versucht, das System nach löchriger Software auszuspionieren.
Welche Antiviren-Software derzeit den besten Schutz bietet, lesen Sie im Artikel „Die besten Virenscanner für Windows“.
Fazit
Unser Tipp: Wenn Sie Java nicht unbedingt benötigen, dann deinstallieren Sie es. Das ist der sicherste Schutz.
Nutzen Sie zum Anzeigen von PDF-Dateien ein anderes Programm als den Adobe Reader, zum Beispiel den PDF-Xchange Viewer oder SumatraPDF.
Vor allem Nutzer von Windows XP sollten sich langsam nach einer Alternative umsehen: Microsoft stellt im April 2014 jeglichen Support für das betagte Betriebssystem ein — es gibt dann keinerlei Sicherheits-Updates mehr. Dabei sollte man bedenken: Windows XP ist sechs mal anfälliger für Malware als Windows 8.