E-Rechnungen

Bankkonto als digitales Postfach? 59 Prozent der Deutschen sind dafür

von - 11.07.2024
Was die Deutschen bei RtP wichtig finden.
Foto: Paycy 
Ab 2025 werden Unternehmen in Deutschland verpflichtet, Rechnungen ausschließlich elektronisch auszustellen. Eine Umfrage des Fintechs Paycy unter 2.048 Bundesbürgern ab 18 Jahren zeigt, dass die Verbraucher bereits heute offen für diese Entwicklung sind.
Sechs von zehn Befragten wünschen sich, ihre E-Rechnungen direkt über ihr Bankkonto zu erhalten und dort auch gleich zu bezahlen. Das Verfahren, das dahintersteckt, heißt Request to Pay. Dabei wird die Rechnung direkt im Online-Banking oder der Banking-App angezeigt und kann dort freigegeben werden. Die Bank überweist dann den Betrag an den Rechnungssteller.
"Das Bankkonto wird zur digitalen Dokumentenmappe für alles, was wichtig ist", erklärt Bettina Rose, CEO bei Paycy. "Als Kunde muss ich nicht mehr lange suchen, ob und wann ich eine Rechnung bezahlt habe. Im Online-Banking oder der Banking-App sind alle Dokumente digital abgespeichert."
52 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass ein solcher Dienst vor allem in Online-Shops funktioniert. 68 Prozent gaben an, dass sie bei ihren letzten Online-Einkäufen Schwierigkeiten hatten, die Abbuchungen den jeweiligen Einkäufen zuzuordnen. 55 Prozent ärgern sich darüber, dass sie nicht immer sofort erkennen können, wer hinter den vielen Bezahldiensten steckt, die beim Online-Checkout angeboten werden. Bei Request to Pay ist es die eigene Bank. Jeder vierte Verbraucher würde sogar die Hausbank wechseln, um Request to Pay nutzen zu können.
Fast die Hälfte der Befragten wäre bereit, der eigenen Bank den Zugriff auf den Inhalt der eingehenden Rechnungen zu ermöglichen. Im Gegenzug wünschen sich die Kunden einen Mehrwert oder zusätzliche Angebote, wie Finanzierungen, Ratenzahlungen oder die Möglichkeit, erst später zu bezahlen ("Buy now, pay later").
"Banken sehen jetzt erstmals, dass eine Rechnung bezahlt werden soll und nicht erst, wenn etwas bezahlt wurde", sagt Bettina Rose. "Darauf lassen sich klassische Bankprodukte aufbauen. Das gilt sowohl für Verbraucher als auch die Firmenkunden. Weil Request to Pay auch bei ausgehenden Rechnungen erlaubt, zusätzliche Daten mitzuliefern, wäre sogar ein weitgehend automatisiertes Factoring möglich."
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