Das Erfolgsrezept von Blendle, Pocketstory und Readly

Drei unterschiedliche Kiosk-Strategien

von - 27.06.2016
Vor diesem Hintergrund zeichnen sich drei unterschiedliche, verlagsübergreifende Strategien ab: die von Blendle, bei der der User Zugriff auf sämtliche Artikel von 100 Titeln hat und diese einzeln abrufen kann. Die von Pocketstory - nur ausgewählte Beiträge werden angeboten, manche auch mit zeitlicher Verzögerung, dafür ist aber auch ein Flatrate-Angebot möglich. Und die von Readly, einem schwedischen Unternehmen, das für 9,99 Euro im Monat seinen Usern den Zugriff auf die digitalen Ausgaben von 300 deutschsprachigen ­Magazinen ermöglicht, allerdings die Zeitschriftenlandschaft nur teilweise ­abbildet. "Spiegel", "Zeit" und Co fehlen dort, die Readly-App wird von den Verlagen Bauer und Funke dominiert. Aber das Angebot wächst. In diesem Jahr kamen der Panini Verlag (u. a. "NG Kids", "Geek!") sowie die Titel des JTS Verlags (u.a. "Blinker", "Foto") und "Kicker" hinzu. "Bis ­Ende 2016 wollen wir 400 deutschsprachige Magazine sowie 2.000 internationale Titel im Portfolio haben", sagt Philipp Montgelas, Readly-Geschäftsführer in Deutschland. "Wir wollen uns als Europas größtes Flatrate-Angebot für Magazine etablieren."
Auf Expansion stehen auch die Zeichen bei Blendle. Es gehe vor allem um eines: um Wachstum, sagt Michael Jarjour, der Redaktionsleiter von Blendle in Deutschland. Dazu wolle man auch die täglichen Artikel-Empfehlungen noch stärker auf die Vorlieben der einzelnen Nutzer zuschneiden. Auch Pocketstory feilt an seinem Empfehlungsmarketing und will weiter an der Bekanntheit seiner Marke arbeiten. "Unsere Online-Kioske sind in der Breite noch nicht angekommen", so Höge.
Das liegt auch an der zaudernden Haltung der Verlage. Die hätten zwar die Medienpower, um die Kioske richtig groß zu machen, sie können sich aber nicht wirklich dazu durchringen - irgendwie sind sie doch auch Konkurrenz. Das Printgeschäft läuft eben noch zu gut.
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