Spionagerisiko

USA verbietet Kaspersky-Software in Behörden

von - 14.09.2017
Kaspersky Lab
Foto: Faiz Zaki / shutterstock.com
Die US-Regierung verbietet ihren Bundesbehörden die Nutzung der Software von Kaspersky Lab. Es bestünde das Risiko über die Programme von der russischen Regierung ausgespäht zu werden.
Die US-Regierung hat ihren Bundesbehörden die Benutzung von Software des russischen Software-Konzerns Kaspersky Lab verboten. Das Unternehmen ist auf Sicherheits- und Anti-Viren-Programme spezialisiert. Die Software wird auch in Deutschland häufig genutzt. Das US-Heimatschutzministerium teilte am Mittwoch mit, es sei besorgt über mögliche Verbindungen zwischen Firmenvertretern und russischen Geheimdiensten. Es bestehe das Risiko, dass die russische Regierung den Zugang über Kaspersky-Produkte ausnutzen könne, um Informationssysteme der US-Behörden zu kompromittieren, hieß es in einer Mitteilung.
Die Firmenzentrale von Kaspersky in Moskau reagierte empört auf die Vorwürfe und wies sie zurück. Die russische Botschaft in Washington warf den US-Behörden Russenfeindlichkeit vor. "Mit Erschrecken beobachten wir die täglichen Berichte über die russophobische Front in den USA", teilte die Vertretung der Agentur Interfax zufolge mit.
Bilderstrecke
5 Bilder
Übersicht über die Testkategorien
Erkennungsrate
Kaspersky
Norton Security belegt den zweiten Platz

Antivirus-Lösungen im Dauertest :

AV-Test schickt 18 Security-Suiten in den Langzeittest

>>
Die Kritik, Kaspersky könne Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben, ist nicht neu. Sie begleitet das Unternehmen fast seine 20-jährige Geschichte lang. Genährt werden die Vermutungen durch die Biografie des Gründers und Chefs Eugène Kaspersky, der nach seiner Ausbildung als Kryptografie-Experte damals auch beim sowjetischen Geheimdienst KGB tätig war.

Software gewährt umfassenden Zugang auf Daten

Die Sicherheitssoftware von Kaspersky gewähre umfassenden Zugang auf Dateien und Administrationsrechte von Computern, auf denen sie installiert sei, erklärte das US-Ministerium. Die Behörden hätten 60 Tage Zeit, um Pläne zu entwickeln, wie die Benutzung der Programme gestoppt werden könne, und 90 Tage, um diese umzusetzen. Man habe Kaspersky die Gelegenheit gegeben, zu den Bedenken Position zu beziehen. Zuvor hatte bereits die US-Handelskette Best Buy Kaspersky-Produkte aus dem Sortiment geworfen.
Verwandte Themen