Cloud-Dienste von Amazon bis SAP

SAP geht Partnerschaften ein

von - 18.08.2016
SAP ging spät in die Cloud: 2010 stellte SAP seine Echtzeitplattform HANA vor. „Hasso’s New Architecture“ hieß das Projekt intern – benannt nach dem SAP-Gründer Hasso Plattner, der die Kern-Engine in seinem Software-Labor gemeinsam mit Doktoranden und Studenten zusammengeschraubt hat. In den vergangenen Jahren ging es dann Schlag auf Schlag: 2013 gab es die Business Suite auf HANA, 2014 auch im Mietmodell aus der Cloud. Neue, für die Cloud programmierte und sehr bedienfreundliche Applikationen wie S/4HANA Finance kamen hinzu.
Durch die Akquise von Ariba, einer Art Ebay fürs Business, hat SAP außerdem schon früh auf die Synergieeffekte großer Netzwerke gesetzt. SAP offeriert Applikationen für Bereiche, die Unternehmen ohne große Bedenken in die Cloud aus­lagern: das Talent- und HR-Management SuccessFactors, die Reisespesenabrechnung Concur, die E-Commerce-Lösung Hybris und das Procurement-Tool Fieldglass. Nach ersten guten Erfahrungen sollten Kunden dann auch Geschäfts­kritischeres in die Cloud migrieren. Die Strategie scheint auf­zugehen, denn in den ersten beiden Quartalen 2016 präsentierte SAP durchweg gute Zahlen. Die Erlöse mit Cloud-Subskriptionen und Cloud-Support stiegen auf zusammen 1,397 Milliarden Dollar.

SAP S/4HANA

„S/4HANA ist der digitale Kern unserer Cloud-Strategie, den Kunden zum Beispiel mit SuccessFactors/HR oder Fieldglass erweitern können“, erklärt Sven Denecken, Senior Vice President Product Management und Co-Innovation bei SAP. Der deutsche ERP-Konzern verfolgt damit einen anderen architektonischen Ansatz als der Erzkonkurrent Oracle mit seinem Layer-Konzept. Wichtig sind außerdem Partnerschaften mit IBM oder Amazon.
Das Hyperscaling-Argument von Microsofts Technikchef Holitscher kontert Denecken gelassen: „Am Ende zählt der geschäftliche Mehrwert, den die Lösungen beim Kunden generieren, und nicht nur die Infrastruktur oder die Fähigkeit zur Hyperskalierung.“ Wer seinen Kunden hilft, Mehrwert zu generieren, der wird selbst in der Cloud erfolgreich sein.
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