Cloud-Dienste von Amazon bis SAP
Google spuckt große Töne
von Michael Kurzidim - 18.08.2016
Google beziehungsweise Alphabet zieht seine Umsatzmilliarden aus der Internetwerbung. Zahlen zu seinen Cloud-Umsätzen rückte der Konzern bislang nicht heraus. Experten schätzen sie auf bescheidene 400 Millionen Dollar. Das sind Peanuts, verglichen mit Cloud-Riesen wie Microsoft oder Amazon. Aber Google plant ambitioniert: Urs Hölzle, Software-Chef bei Google, prophezeite jüngst, dass in fünf Jahren die Cloud-Umsätze des Konzerns die Werbeumsätze übersteigen würden. Das waren 2015 etwa 65 Milliarden Dollar.
Man kann das als Marketingprotzerei abtun oder aber als Kampfansage verstehen. Immerhin hat die Firma über ihre App-Engine 1,7 Millionen Apps ausgerollt, Gartner schätzt die Anzahl der App-Engine-Kunden auf etwa 10.000. Alles in allem ist die App-Engine in der Unternehmens-IT zurzeit jedoch noch unterrepräsentiert. Der Flugreservierer Amadeus hat auf der GCP (Google Cloud Platform) einen „Airline Cloud Availability“-Dienst installiert, um sein Kernreservierungssystem von Such- und Verfügbarkeitsanfragen zu entlasten. Verfügbarkeitsanfragen machen die Hauptlast des Traffics aus. Der österreichische Webvideo-Spezialist Bitmovin nutzt die Google Compute Engine, um HD-Videos in Echtzeit in andere Formate zu transkodieren. Dabei kommen die neue Streaming-Technologie MPEG-DASH (Dynamic Adaptive Streaming over HTTP) und handkodierte C/C++-Routinen zum Einsatz.
Googles Cloud-Plattform besteht aus den Komponenten Compute, Storage, Networking, Big Data, Machine Learning, Operations und einigen Tools. Damit wären eigentlich alle Zutaten eines Cloud-Erfolgscocktails vorhanden. Nun müssen nur noch mehr Kunden kommen.