Daten übers Netz retten

Daten mit Toolwiz Care retten

von - 07.12.2012
In fünf Schritten richten Sie Toolwiz Care ein, bereiten dann den defekten PC vor und greifen zuletzt über das Netzwerk auf seinen Festplatteninhalt zu.

1. Toolwiz Care installieren

Toolwiz Care installieren: Die Schaltfläche „Run without installing“ startet die portable Version, während „Install Now“ das Programm auf dem PC installiert.
Toolwiz Care installieren: Die Schaltfläche „Run without installing“ startet die portable Version, während „Install Now“ das Programm auf dem PC installiert.
Sie haben zwei Möglichkeiten, Toolwiz Care auszuführen. Entweder Sie starten die portable Version oder Sie führen das Setup wie bei jedem anderen Windows-Programm aus.
So geht’s: Die heruntergeladene Datei von Toolwiz Care ist sowohl Setup-Datei als auch portable Version. Wenn Sie keine Installation wollen, klicken Sie doppelt auf die EXE-Datei und dann auf „Run without installing“. Das Programm startet nun sofort. Alternativ klicken Sie im Fenster „Thanks for Choosing Toolwiz Care“ auf „Install Now“. Am Ende der Installation öffnet der Setup-Assistent ein Browserfenster mit der Bitte der Programmierer, an einer kurzen Umfrage teilzunehmen. Außerdem startet er auch gleich Toolwiz Care in einem separaten Fenster. 

2. Toolwiz Care zügeln

Konfiguration: Deaktivieren Sie die Option „Enable the Eyes Care Protection“, damit Toolwiz Care nicht alle 60 Minuten den PC für eine Minute sperrt.
Konfiguration: Deaktivieren Sie die Option „Enable the Eyes Care Protection“, damit Toolwiz Care nicht alle 60 Minuten den PC für eine Minute sperrt.
Bevor Sie mit dem Datenretten beginnen, sollten Sie noch die folgenden Schritte durchführen. Die Programmierer von Toolwiz Care meinen es nämlich etwas zu gut mit den Benutzern ihrer Software.
So blendet das Programm alle 60 Minuten ein buntes Bild ein und blockiert gleichzeitig alle Eingabegeräte für eine Minute. Der Anwender soll diese Zeit nutzen, um sich zu entspannen. Diese Bevormundung lässt sich aber leicht abschalten.
So geht’s: Starten Sie Toolwiz Care und klicken Sie oben rechts auf das Schraubenschlüssel-Symbol. Entfernen Sie unter „General Setting“ dann das Häkchen vor „Enable the Eyes Care Protection“.
Folgende Konfigurationsänderung sollten Sie jetzt auch gleich mit erledigen: Toolwiz Care blendet auf dem Desktop eine kleine Toolbar ein. Diese deaktivieren Sie, indem Sie das Häkchen vor „Show floating toolbar on the desktop“ entfernen. 

3. Datenrettung einleiten

IP-Adressen: Die untere IP-Adresse bekommt der defekte PC beim Booten übers Netz zugewiesen. Achten Sie darauf, dass diese Adresse von keinem anderen Gerät in Ihrem Heimnetz verwendet wird.
IP-Adressen: Die untere IP-Adresse bekommt der defekte PC beim Booten übers Netz zugewiesen. Achten Sie darauf, dass diese Adresse von keinem anderen Gerät in Ihrem Heimnetz verwendet wird.
Nach diesen vorbereitenden Schritten aktivieren Sie den DHCP-Server in Toolwiz Care. Dieser muss laufen, bevor der defekte PC startet und im Netz nach einer IP-Adresse sucht.
So geht’s: Starten Sie Toolwiz Care und klicken Sie bei „Picked Features“ auf „Remote File Backup“. Das Fenster „Settings“ öffnet sich, in dem Sie die aktuelle IP-Adresse Ihres Computers sehen. In der Regel stimmt die angezeigte IP-Adresse bereits.
Zur Sicherheit öffnen Sie mit [Windows R] und cmd ein Fenster der Windows-Eingabeaufforderung und tippen dort den Befehl ipconfig ein. Hinter „IPv4-Adresse“ sehen Sie die IP-Adresse, die im Fenster „Settings“ als erste stehen muss.
Im Feld darunter steht die IP-Adresse, die der defekte PC bekommen soll. Falls diese IP-Adresse bereits von einem anderen Computer oder auch einem iPad oder Smartphone genutzt wird, kann es zu Netzwerkproblemen kommen.
Windows-Firewall: Erlauben Sie Toolwiz Care die Datenübertragung mit „Zugriff zulassen“.
Windows-Firewall: Erlauben Sie Toolwiz Care die Datenübertragung mit „Zugriff zulassen“.
Welche IP-Adressen bereits in Benutzung sind, erfahren Sie in den Einstellungen Ihres DSL-Routers. In der Fritzbox finden Sie beispielsweise eine Liste der belegten IP-Adressen über „Einstellungen, Erweiterte Einstellungen, System, Netzwerk“.
Nachdem Sie die IP-Adressen überprüft haben, klicken Sie auf „OK“. Toolwiz Care startet nun den DHCP-Server. Dieser vergibt IP-Adressen nur an PXE-fähige Rechner. Dadurch kommt es auch nicht zu einem Konflikt mit dem DHCP-Server in Ihrem DSL-Router.
Beim ersten Start öffnet sich ein Fenster der Windows-Firewall. Erlauben Sie Toolwiz Care die Datenübertragung mit einem Klick auf die Schaltfläche „Zugriff zulassen“.
Anschließend öffnet sich das Fenster „Remote File Backup“, in dem hinter „Connection Status“ noch in roter Schrift „Waiting for the remote PC“ steht. Der DHCP-Server in Toolwiz Care ist jetzt aktiv und wartet, darauf, dass ein PXE-fähiger PC startet und eine IP-Adresse anfordert.

4. Defekten PC starten

Richten Sie nun den PC, auf dem Windows nicht mehr startet, so ein, dass er stattdessen über das Netzwerk bootet.
So geht’s: Auf neueren PCs genügt oft schon das Drücken der Taste [F12], um das Boot-Menü aufzurufen. Wählen Sie dann mit den Pfeiltasten „LAN“ oder einen ähnlich klingenden Begriff aus und drücken Sie die Eingabetaste. Wenn das nicht klappt oder diese Funktion nicht vorhanden ist, dann rufen Sie stattdessen das BIOS auf. Auf den meisten PCs kommen Sie mit der Taste [Entf] ins BIOS.
Wenn dies nicht die richtige Taste ist, achten Sie auf die Meldungen direkt nach dem Einschalten des Computers auf dem Bildschirm. Meist wird die richtige Taste am unteren Rand angezeigt. Wenn Sie ein Handbuch zu Ihrem PC haben, steht die richtige Taste eventuell auch dort.
Sobald Sie das BIOS geöffnet haben, aktivieren Sie dort das Booten über LAN. Je nach BIOS-Hersteller und -Version gibt es verschiedene Einstellungen. In der Regel heißen die richtigen Menüpunkte im BIOS Ihres PCs aber so ähnlich wie hier beschrieben.
So gibt es in praktisch jedem BIOS einen Bereich „Boot“. Rufen Sie ihn auf und aktivieren Sie „LAN“ als erstes „Boot Device“. Einstellungen im BIOS ändern Sie in der Regel mit den Tasten [Bild aufwärts] und [Bild abwärts]. Zum Navigieren verwenden Sie die Pfeiltasten.
Defekten PC übers Netz booten: Der DHCP-Server in Toolwiz Care weist dem defekten PC beim Booten übers Netzwerk eine IP-Adresse zu. Hier lautet sie 192.168.178.94.
Defekten PC übers Netz booten: Der DHCP-Server in Toolwiz Care weist dem defekten PC beim Booten übers Netzwerk eine IP-Adresse zu. Hier lautet sie 192.168.178.94.
In einem Award-BIOS aktivieren Sie außerdem noch folgende Menüpunkte: Rufen Sie „Integrated Peripherals“ auf und wechseln Sie dann zu „Onboard PCI Device“. Setzen Sie die drei Punkte „Onboard LAN Controller“, „LAN Boot ROM“ und „Enhance Performance“ auf „Enabled“. Bei einem Intel-BIOS setzen Sie unter „Boot“ den Punkt „PXE Boot to LAN“ auf „Enabled“. Speichern Sie die Änderungen anschließend mit „Exit Saving Changes“. Weil im BIOS meist englische Tastaturbelegungen gelten, drücken Sie [Z] statt [Y].
Nun sollte Ihr PC über das LAN booten. Auf dem Bildschirm des defekten PCs sehen Sie die Startmeldungen des PXE-Loaders und die verwendete IP-Adresse. Nach kurzer Zeit wird der Bildschirm schwarz. Machen Sie dann auf dem Rettungs-PC weiter.

5. Daten retten

So geht’s: Toolwiz Care startet einen defekten Windows-PC über Ihr Netzwerk und ermöglicht dann den Zugriff auf alle Partitionen (kostenlos, www.toolwiz.com). Voraussetzung: Die Partitionen müssen FAT- oder NTFS-formatiert sein.
So geht’s: Toolwiz Care startet einen defekten Windows-PC über Ihr Netzwerk und ermöglicht dann den Zugriff auf alle Partitionen (kostenlos, www.toolwiz.com). Voraussetzung: Die Partitionen müssen FAT- oder NTFS-formatiert sein.
Nachdem Sie den defekten PC gestartet haben und er das Mini-Betriebssystem über das Netzwerk geladen hat, greifen Sie im folgenden und letzten Schritt auf seine Festplatte zu und retten Dateien.
So geht’s: Im Fenster „Remote File Backup“ von Toolwiz Care sehen Sie hinter „Connection Status“ jetzt die Information „Connected to remote Client“. Darunter steht die IP-Adresse, die der defekte PC vom Rettungs-PC erhalten hat. Im Beispiel ist dies wieder die Adresse „192.168.178.94“. Das Bild rechts zeigt, wie das Fenster aussieht.
Im unteren Bereich sehen Sie außerdem alle Partitionen des defekten PCs. Rechner mit Windows 7 haben immer auch eine 100 MByte große Partition. Sie enthält den Boot-Manager von Windows 7, aber keine wichtigen Dateien. Sie können diese Partition deswegen ignorieren.
Remote Explorer: Der Datei-Manager von Toolwiz Care zeigt die Daten auf dem defekten PC an. „Download Selected File(s)“ lädt ausgewählte Dateien übers Netzwerk auf den Rettungs-PC.
Remote Explorer: Der Datei-Manager von Toolwiz Care zeigt die Daten auf dem defekten PC an. „Download Selected File(s)“ lädt ausgewählte Dateien übers Netzwerk auf den Rettungs-PC.
Klicken Sie nun rechts neben einer Partition, von der Sie Daten retten wollen, auf die Schaltfläche „Browse …“. Ein weiteres Fenster öffnet sich, das „Remote Explorer“ heißt. Links sehen Sie die IP-Adresse des defekten PCs. Klicken Sie darauf, um die Ordnerstruktur der ausgewählten Partition auszuklappen.
Navigieren Sie jetzt durch die Ordner bis zu den gewünschten Dateien und markieren Sie alle wichtigen Dateien mit der Maus. Mehrere Dateien wählen Sie mit gedrückter [Umschalt]- beziehungsweise [Strg]-Taste aus. Klicken Sie anschließend unten rechts auf die Schaltfläche „Download Selected File(s)“.
Ein weiteres Fenster öffnet sich, in dem Sie auf „Save“ klicken, um zuletzt noch den Speicherort auf dem Rettungs-PC auszuwählen. Toolwiz Care überträgt Kopien der gewünschten Dateien nun über das Netzwerk und speichert sie auf der Festplatte des Rettungs-PCs.
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