Desktop-Virtualisierung erfolgreich einsetzen
Pro und contra Virtual Desktop Infrastructure
von Klaus Hauptfleisch - 04.05.2015
„Mit VDI können Sicherheitsregeln so konfiguriert werden, dass das private Device im Unternehmen nur noch als Anzeigegerät für Daten und Anwendungen verwendet werden kann“, betont Bechtle-Manager Denker. Während negative Erfahrungen aus der Zeit des Server-based Computings (SBC) für Denker eine mögliche Erklärung für die vielen VDI-Skeptiker sind, sieht Wolfgang Schwab, Experton-Berater für IT-Infrastruktur, gerade das seit über 15 Jahren erprobte SBC als den größten Hemmschuh für die neue Technologie.
![Marktentwicklung im Wirtschaftsraum EMEA: In den kommenden Jahren wächst der Umsatz mit Virtual Client Computing vor allem in Westeuropa. Osteuropa, der Nahe Osten und Afrika bleiben weit zurück. Marktentwicklung im Wirtschaftsraum EMEA: In den kommenden Jahren wächst der Umsatz mit Virtual Client Computing vor allem in Westeuropa. Osteuropa, der Nahe Osten und Afrika bleiben weit zurück.](/img/5/2/0/6/4/4/Marktentwicklung-Wirtschaftsraum-EMEA_w799_h550.jpg)
Marktentwicklung im Wirtschaftsraum EMEA: In den kommenden Jahren wächst der Umsatz mit Virtual Client Computing vor allem in Westeuropa. Osteuropa, der Nahe Osten und Afrika bleiben weit zurück.
Das Argument, dass VDI der wachsenden Mobilität der Mitarbeiter und dem Bring Your Own Device entgegenkommt, lässt er auch nicht gelten. BYOD ist für ihn „praktisch tot“ in Europa. Choose Your Own Device, bei dem die IT-Verantwortlichen bestimmen, welche mobilen Geräte Zugang zum Unternehmensnetzwerk haben, sei ohnehin die cleverere Variante, nicht nur aus Sicherheits-, sondern auch aus juristischen Erwägungen.
Fazit
Über Bring Your Own Device oder den Einsatz ausschließlich firmeneigener Geräte lässt sich streiten. Fakt ist, dass immer mehr Mitarbeiter und Partner mobil oder stationär Fernzugriff auf die Unternehmensnetze haben wollen und müssen. VDI ist zwar nicht die einzige Antwort darauf, bietet aber die Möglichkeit, flexibel und skalierbar eine große Zahl von Arbeitsplätzen bereitzustellen. Hinzu kommen andere Vorteile wie Energieersparnis, vereinfachtes Hardware-Management und die zentrale Verwaltung der Nutzerdaten, wodurch sich auch Sicherheitsregeln für den Zugriff auf die IT festlegen lassen.
Die Implementierungskosten und die Hardware-Anforderungen werden oft unterschätzt. Damit es hier kein böses Erwachen gibt, sollte zusammen mit dem jeweiligen Systemhaus oder externen Beratern zunächst ein hieb- und stichfester Business-Plan aufgesetzt werden. Mittel- bis langfristig werden sich die Investitionen dann rechnen, so zumindest die Versprechen der Anbieter.
Weitere Infos
- „Desktop-Virtualisierung ist kein Allheilmittel“
Kommentar von Andreas Olah, Research Analyst Systems and Infrastructure Solutions, European Regions, IDC.
- „Die technischen Anforderungen in den Mittelpunkt“
Interview mit Hanjo Denker, Leiter Competence Center Virtualisierung beim Bechtle IT-Systemhaus Bonn