Kaufberatung Solid State Drives

Zugriffszeiten, Kontroller und Cache

von - 19.03.2014

Wie wichtig sind Zugriffszeiten?

Immer wieder hat man es beim SSD-Kauf mit Lese- und Schreibgeschwindigkeiten im Bereich von 300 bis 550 MByte/s zu tun. Dabei handelt es sich in der Regel um die sequenzielle Lese- und Schreibleistung der SSD. Es wird gemessen, wie lange die SSD benötigt, um zum Beispiel eine 1 Gigabyte große Datei zu schreiben beziehungsweise zu lesen.
Da auf einer SSD sinnvollerweise das Betriebssystem installiert wird, das Betriebssystem aber zum größten Teil nur gelesen wird, spielt das Lesetempo einer SSD eine bedeutendere Rolle als die Schreibgeschwindigkeit. Eine SSD mit höherer Lesegeschwindigkeit ist daher prinzipiell zu bevorzugen.
AS SSD Benchmark: SSDs mit Sandforce-Kontroller schreiben nicht komprimierbare Daten deutlich langsamer – siehe rote Linie. Die X-Achse gibt die Komprimierbarkeit der Daten an
AS SSD Benchmark: SSDs mit Sandforce-Kontroller schreiben nicht komprimierbare Daten deutlich langsamer – siehe rote Linie. Die X-Achse gibt die Komprimierbarkeit der Daten an
Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit reicht aber allein nicht aus, um die Leistung einer SSD zu beurteilen. Auch der verbaute Cache und der Kontroller sind maßgeblich für die Qualität einer SSD.

Was bringen Kontroller und Cache?

Der Kontroller ist eine der wichtigsten Komponenten einer SSD. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dann wählen Sie eine SSD mit einem Kontroller eines namhaften Herstellers, etwa Indilinx, LAMD, Samsung, Sandforce, Marvell oder Toshiba. Weit verbreitet sind die Kontroller von LAMD und Marvell.
Während die Hersteller in der Vergangenheit stärker auf Sandforce-Kontroller setzten, hat sich das Verhältnis bei den neuen Generationen deutlich verschoben. SSD-Hersteller wie OCZ, Samsung oder Toshiba entwickeln zunehmend ihre eigenen Kontroller-Chips.
SSD von innen: Der Kontroller sitzt hier zentral auf der Platine. Auf der Rückseite befi nden sich – nicht sichtbar – die Flash-Bausteine
SSD von innen: Der Kontroller sitzt hier zentral auf der Platine. Auf der Rückseite befi nden sich – nicht sichtbar – die Flash-Bausteine
Die zweite wichtige Komponente ist der Cache. SSDs mit Cache sind deutlich schneller als ihre Konkurrenten. Die Cache-Größe sollte mindestens 128 MByte betragen.Eine Ausnahme sind SSDs mit Sandforce-Kontroller. Sie benötigen keinen externen Cache, sondern haben Cache-Bereiche integriert und nutzen spezielle Algorithmen zur Datenkompression. Allerdings liefern SSDs mit Sandforce-Kontroller geringere Schreibgeschwindigkeiten, wenn sie es mit nicht komprimierbaren Daten zu tun bekommen. Das haben Tests mit dem kostenlosen Tool AS SSD Benchmark ergeben.

Zentral – Der Kontroller

Der Kontroller ist das Herz einer SSD und ausschlaggebend für die Geschwindigkeit. Eine SSD speichert Daten durch unterschiedliche Spannungszustände innerhalb von Speicherzellen. Um die Lebensdauer der SSD zu erhöhen, werden neue Daten nicht immer in dieselben Zellen geschrieben, sondern überall auf der SSD ver teilt. Dadurch wird eine vorzeitige Abnutzung der Speicherzellen verhindert.
Diese Aufgabe übernimmt unter anderen der Kontroller. Er kommuniziert mit dem Betriebssystem und verwaltet die Datenströme des Flash-Speichers. Der Kontroller entscheidet, in welcher Speicherzelle welche Daten landen. Damit hat die Qualität des Kontrollers direkte Auswirkungen auf die Geschwindigkeit eines Solid State Drives.
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