Aus Kubernetes wird Container as a Service
Container versus VMs
von Konstantin Pfliegl - 08.01.2021
![Nutzung der Container-Technologie Nutzung der Container-Technologie](/img/1/5/4/1/9/0/0/Nutzung-der-Container-Technologie_w282_h162.jpg)
Hohe Flexibilität und Skalierbarkeit: Das sind für Unternehmen die wichtigsten Vorteile beim Einsatz von Containern.
(Quelle: Techconsult/Cronon - Mehrfachnennungen, Unternehmen in Deutschland )
Viele Anwendungen, die früher in virtuellen Maschinen liefen, lassen sich grundsätzlich in einen Container verschieben. Wenn man aber irgendwelche existierenden Applikationen ohne eine Anpassung in Containern betreibt, dann fügt das diesen Applikationen erst einmal keine neuen Funktionen hinzu. Anders ausgedrückt: „Eine nicht skalierbare Single-Instance-Applikation ist auch nach der Containerisierung keine cloudnative Scale-Out-Applikation.“ Es gibt laut Björn Brundert von VMware diverse Applikationen, die sich für eine einfache Umwandlung in einen Container eignen. Die technische Komplexität müsse aber teilweise sehr individuell betrachtet werden. Als Beispiel nennt er Anwendungen, die etwa über keine integrierten Backup-Mechanismen verfügen und daher von externen Backup-Tools abhängig sind. Weitere Fragen seien, ob eine Applikation überhaupt auf dem Betriebssystem unterstützt werde, das der Container-Runtime zugrunde liegt. Oder wie werden Updates an der Applikation gemacht, nachdem sie containerisiert wurde? All diese und noch etliche andere Themen müssten auf jeden Fall berücksichtigt werden, soll eine Migration erfolgreich sein.
IT-Abteilungen sollten also die beiden Technologien - sprich virtuelle Maschinen auf der einen und Container auf der anderen Seite - nicht gegeneinander ausspielen: Es sei kein Oder, sondern ein Und, wie Stephan Michard von Dell betont. „Beide Technologien stellen verschiedene Möglichkeiten der Virtualisierung dar und haben ihre jeweilige Berechtigung und ihre Vorzüge - je nach den Anforderungen, die an eine Applikation gestellt werden.“ Für virtuelle Maschinen existierten bewährte Management- und Orchestrierungs-Tools, und so lange es keine extremen Anforderungen an eine hohe Skalierbarkeit oder sehr kurze Entwicklungszyklen gebe, ließen sich Applikationen auch gut über virtuelle Maschinen bereitstellen.
Felix Grundmann zufolge, Head of Product Management beim Provider Ionos, gibt es durchaus auch Gründe, virtuelle Maschinen gegenüber Containern vorzuziehen. Dies sei der Fall, wenn man beispielsweise einen Custom-Kernel betreiben, das Gast-Betriebssystem wählen oder eine bestimmte Hardware simulieren wolle. Hinzu komme die bessere Isolierung und Sicherheit, aber auch die Möglichkeit, Workloads ohne Ausfallzeit „live“ zu migrieren. „Vermutlich lassen sich nahezu alle Anwendungen umbauen, um in Containern zu laufen“, ergänzt er. Aber: „Technisch gibt es noch Gründe, dass dies nicht immer sinnvoll sein muss.“