Hochverfügbares Hosting ist unser Steckenpferd
Probleme auf Infrastrukturebene lösen
von Hartmut Wiehr - 03.04.2018
com! professional: Aber OpenStack ist immer noch da und erfährt die kräftige Unterstützung von vielen großen Unternehmen, gerade auch finanziell.
Fischer: Sicher. Die Notwendigkeit für ein solches Angebot ist auch da. Aber wenn man jetzt mal schaut, mit welcher Wucht das Container-Movement an Boden gewinnt, dann muss man auch sagen, dass dies mit der Frustration in der Infrastrukturwelt zusammenhängt. Im Grunde lösen wir ja das gleiche Problem immer wieder, nur dass dieses Mal die Lösung durch die Betriebssystem-Virtualisierung geschehen soll. Es geht immer wieder um die gleichen Problemstellungen: Was mache ich mit den Netzwerken? Wie automatisiere ich die Inbetriebnahme der Software auf dem physischen Host? Das sind eigentlich alles Aufgaben, die auf der Infrastrukturebene gelöst werden sollten.
com! professional: Das hört sich so an, als ob alles nebeneinander seine Daseinsberechtigung hätte – der eine Ansatz erfolgreicher, der andere weniger.
Fischer: Das ist richtig. Es geht um verschiedene Plattformen, verschiedene Layer – von der reinen Infrastruktur bis zu Betriebssystemen und Applikationen. Wir haben für uns eine Entscheidung getroffen. Es geht darum, was eine Technologie für unser Unternehmen bedeutet. Und da wir uns schon immer mit der Automatisierung von Betriebsabläufen befasst haben, war Cloud Foundry das passende Teil, mit dem wir unser Geschäft beziehungsweise unsere Angebote und Services automatisieren konnten.
Wir beschäftigen uns heute hauptsächlich damit, Application-Plattformen bereitzustellen und dem Kunden eine Umgebung zur Verfügung zu stellen, in der die Anwendungen ohne Probleme laufen. Wir haben also die strategische Entscheidung getroffen, die Kommodisierung der Infrastruktur anderen zu überlassen und uns mit der Kommodisierung der Software-Plattform zu beschäftigen. Und das war für uns unternehmerisch gesehen die beste Entscheidung. OpenStack wird weiter existieren, aber wenn ich OpenStack in der Praxis sehe, weiß ich schon, dass man mit Einschränkungen bei der Qualität der Infrastruktur rechnen muss.
com! professional: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell genau aus?
Fischer: Wir haben schon 2013 mit https://paas.anynines.com die erste europäische Plattform für Software-Entwicklung auf Basis von Cloud Foundry herausgebracht.
Und wir haben viel Erfahrung dadurch gewonnen, dass wir schon früh mit der Cloud Foundry Foundation in Kontakt standen. In diesem Ökosystem wurden wir immer wieder als Berater hinzugezogen. Wir haben vielen Unternehmen erklärt, wie man Cloud Foundry einsetzt und auf was man achten muss. Mit der Zeit ist unsere Consulting-Aktivität gewachsen und etwa parallel haben wir uns auf den alltäglichen Betrieb von Cloud Foundry spezialisiert.