Agile Methoden als Treiber für Innovationen
Design Thinking
von Bernd Reder - 06.07.2018
Ein Ansatz, den insbesondere Unternehmen wie SAP und IBM im Rahmen von Software-Entwicklungsprojekten nutzen, ist Design Thinking. Die Methode für Entwicklungsarbeiten lässt sich in ganz unterschiedlichen Bereichen verwenden – von der Werkzeugmaschine bis zum Cloud-Service. Laut Design-Thinking-Konzept sind die Anforderungen von Kunden der Ausgangspunkt von Innovationen, also eine Problemstellung. Das Ziel ist, praxistaugliche und nutzbringende Lösungen zu entwickeln. Weitere Vorgaben sind: Die Innovationen müssen sich technisch umsetzen lassen und dem Nutzer, sprich Kunden, einen Vorteil bringen.
Wesentliche Elemente von Design Thinking sind ein auf den Menschen bezogener Ansatz (Human Centric) und eine enge Zusammenarbeit von Teams mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen Sparten – Entwicklern, Fachleuten aus Vertrieb, Marketing und Produktion sowie Führungskräften. Hinzu kommen Kunden und Fachleute von Partnerunternehmen.
Ein weiteres Element von Design Thinking ist – wie bei Scrum – eine iterative Vorgehensweise. Das heißt, Problemanalysen, Entwicklungsschritte und Optimierungen erfolgen schrittweise. Das bedeutet jedoch nicht, dass kein Raum für „verrückte“ Ideen vorhanden sein sollte. Vielmehr ist es wichtig, auch solche Vorschläge zu sammeln und zu prüfen. Eine Schere im Kopf, die beispielsweise die Entwicklung einer App oder eines Online-Services für ein Einsatzfeld sofort ausschließt, sollte es nicht geben.
Scrum und Design Thinking weisen einige Gemeinsamkeiten auf, so Michael Wintergerst von SAP: „Sowohl bei Design Thinking als auch bei Scrum wird mit kurzen Zyklen gearbeitet. Das Credo heißt hier ‚Fail fast, fail often‘.“ Fehler werden bewusst in Kauf genommen. Idealerweise sollten diese aber eher zu Beginn eines Entwicklungszyklus auftreten, weil sie sich da noch relativ schnell beheben lassen. Doch eine solche Vorgehensweise bedarf Wintergerst zufolge einer entsprechenden Grundeinstellung bei den Entwicklern und einer Firmenkultur, die diese Arbeitsweise unterstützt. „Eine solche Kultur fällt nicht von Himmel, sondern muss durch das Management vorgelebt werden. Auch müssen entsprechende Strukturen geschaffen werden“, so der SAP-Manager.