Trainingsplattform

Microsoft übernimmt KI-Start-up Bonsai

von - 21.06.2018
KI-Training
Foto: maxuser / Shutterstock.com
Microsoft kündigt die Übernahme des KI-Start-ups Bonsai an: Das Jungunternehmen ist für den IT-Konzern vor allem wegen seiner neuartigen Plattform für das Training von Machine-Learning-Modellen interessant.
Microsoft ist in Kauflaune: Nachdem die Redmonder erst Anfang des Monats die Entwicklerplattform GitHub für 7,5 Milliarden US-Dollar übernommen haben, folgt nun die Akquisition des KI-Start-ups Bonsai. Durch den Zukauf sichert sich Microsoft die innovative KI-Trainingsplattform des Jungunternehmens. Einen Kaufpreis haben die beiden Firmen indessen nicht kommuniziert.
Das Start-up mit Sitz im kalifornischen Berkeley hat eine innovative Plattform für das Training von Machine-Learning-Modellen entwickelt, die sich speziell für die Entwicklung von industriellen Steuerungssystemen eignet. Letztere werden etwa für Robotik, Energie- und Klimasysteme, die Fertigung oder autonome Systeme im Allgemeinen eingesetzt. Die Plattform umfasst unter anderem eine automatisierte Modell-Erstellung samt Management sowie eine Vielzahl von APIs und SDKs für die Simulatorintegration.

Performantes Training von KI-Modellen

In der Praxis zerteilt die Plattform beim Training von Modellen anstehende Aufgaben in einzelne Teilbereiche. Dadurch lassen sich die Modelle weitaus schneller zum Ziel führen. Bei einer Demonstration im vergangenen Herbst konnte mit der Bonsai-Technologie ein virtueller Roboterarm 45-mal schneller trainiert werden als mit gängigen Wettbewerber-Lösungen. Aber auch im realen Einsatz überzeugt die Lösung: So schulten etwa Anfang des Jahres Experten von Siemens ohne KI-Kenntnisse erfolgreich ein KI-Modell, um eine Maschine mit numerischer Steuerung 30-mal schneller zu autokalibrieren als der traditionelle Ansatz.

Bonsai bei Microsoft

In Kombination mit den Lösungen von Microsoft Research wollen die Redmonder dank Bonsai nun eine umfangreiche KI-Toolchain für das Training autonomer Modelle auf die Beine stellen. Erstellt werde das Ganze über Azure Machine Learning auf leistungsstarken GPUs und der hauseigenen Brainwave-Plattform in der Azure Cloud.
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