Lässt Amazons KI zu lange auf sich warten?

Fazit: Es steht viel auf dem Spiel

von - 23.05.2023
Man hört die Konkurrenz schon an die Türe klopfen. Die bisherigen Cash-Cow-Sparten könnten im Zuge von KI plötzlich ins Wanken geraten. Im E-Commerce-Geschäft könnten Käufer mit Webshops, die auf AI-basierte Tools setzen, nicht nur deutlich schneller ans Ziel geführt, sondern auch umfassender informiert werden. Bisher hat Amazon zwar noch den Nimbus des unangefochtenen Marktführers. Fasst KI aber auch nur annähernd schnell Fuß in diesem Segment, dürfte rasch Ungemach drohen. Da ist es schlicht und einfach wichtig, den Zug nicht zu verpassen.
Genauso Obacht walten lassen sollte Amazon bei der AWS-Sparte. Denn die Amazon Web Services bieten mit mehr als 200 Diensten sehr umfangreiche Funktionen, die in Rechenzentren rund um den Globus bereitgestellt werden. AWS ist damit die weltweit umfassendste und am häufigsten genutzte Cloud. Ein Erfolg für Amazon ist deshalb umso wichtiger, da sich so die spürbar schwindende Nachfrage an Cloud-Diensten auffangen lassen könnte. Hier müssen allerdings die KI-Tools und Dienstleistungen noch zeigen, ob sie sich in den Workflow eines Unternehmens nahtlos einbinden lassen, diesen automatisieren und dadurch den gesamten Prozess beschleunigen, so wie es die AWS-Webseite den Kunden bereits jetzt verspricht.
Einen signifikanten Unterschied gibt es zu den KI-Bemühungen von Microsoft und Alphabet. Während Microsoft mit OpenAI immer enger verzahnt ist, investiert Google in die externe KI-Plattform "Anthropic", so die Webseite it-times.de, immense Summen. Amazon dagegen kocht, um es salopp zu formulieren, sein eigenes Süppchen und setzt auf hausinternes Know-how. Das muss nicht schlecht sein. Der Ansatz: Unternehmen ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes KI-Modell/Tool oder gleich umfassende Dienstleistungen aus eigener Hand zur Verfügung zu stellen. Damit will Amazon nicht nur deutlich weniger Reibungsverluste aufweisen, sondern auch sicherer sein, da die KI-Modelle exklusiv auf die Kundendaten trainiert werden. "Damit", so weiß Amazon, "ist gewährleistet, dass die Daten im Zuge der KI-Implementierung nicht mit anderen Unternehmen geteilt werden."
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