Laut einem Bericht von
spiegel.de soll der Pizzabestelldienst
Lieferheld.de seinen kleineren Widersacher
Lieferando vergangenes Jahr mehrfach mit Denial of Service-Attacken (DoS) vorübergehend aus dem Verkehr gezogen haben. Außerdem soll es an einem Sonntag im Dezember 2011 zu einem Zugriff auf den Mitgliederbereich gekommen sein. Der Angreifer löste derart rechenintensive Vorgänge aus, dass die Server zusammenbrachen. Laut Lieferando-Firmenchef Christoph Gerber konnten die Angriffe auf einen von Lieferheld gemieteten Server zurückzuverfolgt werden. Der dadurch entstandene Schaden belaufe sich nach Angaben des Unternehmens auf „mindestens 75000 Euro“.
Das Unternehmen erstattete daraufhin Anzeige und fordert Schadensersatz im Millionenhöhe. Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Computersabotage. Vergangene Woche führte das Landeskriminalamt in Berlin eine Durchsuchung der Büroräume von Lieferheld durch.
Fabian Siegel, Geschäftsführer von Lieferheld, dementiert die Vorwürfe im
Firmenblog: „Lieferheld hat keine ‘Hackerangriffe’ auf Lieferando oder andere Websites durchgeführt. Lieferheld setzt einen sogenannten ‘Webcrawler’ ein, um Werbeaussagen von Lieferando zur Anzahl der Partner zu überprüfen. Um diesen branchenüblichen Webcrawler-Einsatz handelt auch das beschriebene Ermittlungsverfahren. Lieferando selbst, aber auch Unternehmen wie z.B. Google setzen solche Webcrawler täglich ein.“
Jörg Gerbig, Mitbegründer und Geschäftsführer von lieferando.de
sieht das anders. Demnach sind Webcrawler marktüblich. „Mittels verschiedener Verfahren crawlt die Konkurrenz unsere Website. Wir werden momentan immer noch gecrawlt, und werden Lieferheld künftig auch nicht davon abhalten. Wir haben zudem lediglich Anzeige gegen Unbekannt gestellt, da ein solcher Absturz nicht durch das ‘übliche’ Crawlen durch Lieferheld passiert. Lieferando will nun auch zivilrechtlich gegen den Wettbewerber vorgehen und Schadensersatz fordern, „im niedrigen siebenstelligen Bereich“.