Wie sich jetzt herausstellt, sind auch Chats nicht vor Überwachung sicher. Das zumindest trifft nach jüngsten
Angaben des Sicherheitschefs Joe Sullivan auf die rund 900 Millionen Mitglieder des sozialen Netzwerks Facebook zu. Dort werden die Unterhaltungen im Chat automatisch auf mögliche Straftaten hin untersucht.
Das Chat-Überwachungssystem erfolgt dabei über einen automatisierten Algorithmus. Die privaten Gespräche werden gescannt und dann gezielt nach verdächtigen Stichwörtern durchsucht. Wird das Programm fündig, werden die Mitarbeiter der Plattform alarmiert. Diese haben dann die Befugnis zu entscheiden, ob die Daten aus dem Chat-Protokoll an die Strafermittlungsbehörden weiter geleitet werden oder nicht. In Florida erwies sich das
Überwachungsprotokoll schon als wirksam, als ein 33-jähriger Mann sich mit einem 13-jährigen Mädchen verabreden wollte.
Das Programm kann aber auch unterscheiden, ob sich die Teilnehmer des Chats kennen. Ist dies mutmaßlich nicht der Fall, werden die Privatgespräche besonders überwacht. Da Facebook anscheinend vermeiden möchte, Unschuldige an den Pranger zu stellen, ist die Schwelle für eine Reaktion aber relativ hoch gelegt.
Nach Angaben von
Süddeutsche.de gehe Facebook auch in Deutschland aktiv auf die Ermittlungsbehörden zu, sofern der Verdacht auf Straftaten besteht. Um die Mitglieder vor sexuellen und anderen Übergriffen zu schützen, hat das Unternehmen umfangreiche
Community-Richtlinien entwickelt. Damit diese auch eingehalten werden, werden Verstöße mit und ohne Zutun der Benutzer aufgedeckt.