Cyber Security

Die wichtigsten Sicherheitstrends im Überblick

von - 22.02.2018
Cyber Security
Foto: Den Rise / Shutterstock.com
Ransomware und neue Bedrohungen durch Technologien wie die Blockchain oder Machine Learning halten Sicherheitsexperten zunehmend in Atem.  
WannaCry: Im Mai 2017 legte die Ransomware WannaCry viele Unternehmen lahm, auch Krankenhäuser und Energieversorger. Der Infektionsmechanismus beruhte auf Geheimdienst-Tools.
(Quelle: G-Data)
Die größte Containerschiffreederei der Welt, Maersk, wurde von Unbekannten lahmgelegt, der Konsumgüterkonzern Beiersdorf kämpfte mit Einschränkungen unter anderem bei der Produktion von Tesa-Film, und in Großbritannien wurden die Computersysteme mehrerer Krankenhäuser blockiert – das Jahr 2017 war von einer Reihe spektakulärer Cyberangriffe geprägt.
Aber auch die Kunden zahlreicher Unternehmen blieben von Cyberangriffsfolgen nicht verschont: Nach Angaben von IBM wurden noch nie so viele persönliche Informationen wie Adressen oder Geburtsdaten durch Datenverstöße offengelegt wie im vergangenen Jahr.
Auch 2018 rechnen die Sicherheitsanalysten wieder mit einem sehr turbulenten Jahr. Das gilt für Unternehmen aller Größen und Branchen.
„Wirtschaftsunternehmen in Deutschland sind aufgrund ihres technologischen Know-hows und durch ihre Auslandsaktivität interessante Ziele für Cyberspionage“, beschreibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Situation im aktuellen Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland.
com! professional hat sich bei Sicherheitsexperten und -analysten umgehört und fasst deren Einschätzungen und Prognosen rund um die IT-Sicherheit zusammen.
Die wichtigste Nachricht vorab: Weiterhin hoch im Kurs stehen alte Bekannte wie Ransomware, hinzu kommen Bedrohungen durch neue Technologien wie die Blockchain oder Machine Learning.

Es wird nicht einfacher …

Laut Jay Coley, Senior Director Security Strategy and Planning bei Akamai, Anbieter von Systemen zur Lastverteilung im Internet, hat das vergangene Jahr gezeigt, von wem in Zukunft mit die größten Bedrohungen ausgehen werden: kriminellen Organisationen. Deren Angriffe werden in diesem Jahr raffinierter und hartnäckiger. „Die Professionalisierung von Hackern hebt Attacken auf ein ganz neues Level“, so Jay Coley, „das weit über das hinausgeht, was Unternehmen bisher kannten.“ Häufig würden die Hacker von Staaten oder von Konkurrenten der angegriffenen Unternehmen unterstützt oder sogar beauftragt.
Thomas Tschersich
Leiter Cybersecurity bei der Deutschen Telekom
www.telekom.de
Foto: Deutsche Telekom
„Die Werkzeuge für Angriffe sind Allgemeingut geworden – und jeder muss sich vor ihnen schützen.“
Eines der Hauptprobleme: Die Abstände von einer gerade überstandenen bis zur nächsten Attacke werden immer kürzer. Im letzten Jahr verkleinerte sich das Zeitfenster für Unternehmen, die eigenen Systeme zu patchen, oft auf nur noch Wochen oder Tage – Zero-Day-Angriffe hatten laut Coley schwerwiegende Auswirkungen auf Unternehmen, wenn ihnen zwischen den einzelnen Angriffen keine Zeit zum Aufspielen der Patches blieb.
Sein ernüchterndes Fazit hinsichtlich der IT-Sicherheit für 2018: Immer neue Angriffsszenarien und sich immer schneller anpassende Schadcodes machen „die Sicherheitslage zu einem Tanz auf dem Vulkan“. Die Angriffshäufigkeit nehme weiter zu, eine Ende sei nicht in Sicht.
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