Server, Storage und Netzwerk via Cloud

Planung und Bereitstellung einer IaaS-Umgebung

von - 09.06.2015
Bei IaaS stehen Anwendern mehrere Optionen zur Ver­fügung. Generell ist zwischen Public-IaaS-Diensten und Private-Cloud-Ansätzen zu unterscheiden. Beim Public-Cloud-Modell werden Rechen- und Speicherkapazität dem Kunden als Selbstbedienungsservice zur Verfügung gestellt. Anwender greifen über gesicherte Internetverbindungen (Virtual Private Networks, VPN) auf die Cloud-Infrastrukturen zu. Normalerweise registrieren sich Nutzer über ein Online-Portal und richten ihre IaaS-Umgebung ein. Dieses Modell eignet sich nach Angaben der Experton Group vor allem für Software- und Internetfirmen, die in kurzer Zeit eine Vielzahl an Konfigurationen aufsetzen, testen und erweitern müssen.
René Büst, Senior Analyst und Cloud Practice Lead, Crisp Research
René Büst, Senior Analyst und Cloud Practice Lead, Crisp Research: „Unternehmen, die mit einer globalen Strategie ihre Zielmärkte mittelfristig vergrößern wollen, ist zu empfehlen, auf einen international agierenden IaaS-Anbieter zu setzen.“
Allerdings setzt die Mehrheit der mittelständischen Firmen und Konzerne auf gemanagte Enterprise Public Cloud Services. Die physikalische Infrastruktur (Server, Storage, Netzwerk-Equipment, Rechenzentrumsinfrastruktur) sowie teilweise auch die genutzten Softwarelizenzen (Betriebssystem, Virtualisierungslösungen) sind Eigentum des Cloud-Anbieters. Eine Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig nach den in Anspruch genommenen oder reservierten CPU-Stunden. Beim Public-Cloud-Modell für IaaS beziehen die Nutzer die Rechenleistung und Storage-Kapazitäten zudem über eine Shared Infrastructure, die sie sich mit anderen Usern teilen. Bei gemanagten Enter­prise Public Cloud Services kann der Nutzer auf die Support-Teams des Service-Providers zurückgreifen.

Auswahl einer Public-IaaS

Ein wesentlicher Faktor bei gemanagten und nicht gemanagten Public-IaaS-Diensten ist ein hoher Automatisierungsgrad bei den Buchungs-, Provisionierungs- und Change-Managementprozessen. Zudem sollten die Support- und Serviceprozesse entsprechend automatisiert ablaufen, um auf Anfragen beziehungsweise Neukonfigurationen durch die Anwender schnell zu reagieren.
Cloud Vendor Benchmark 2014: Die Experton Group stuft Anbieter wie T-Systems, BT und Colt, die lange auf Private und Managed Cloud spezialisiert waren, als „Leader“ im Segment Public-IaaS-Dienste ein.
Cloud Vendor Benchmark 2014: Die Experton Group stuft Anbieter wie T-Systems, BT und Colt, die lange auf Private und Managed Cloud spezialisiert waren, als „Leader“ im Segment Public-IaaS-Dienste ein.
Der Nutzer sollte sich zudem vergewissern, dass die Infrastrukturplattform des Providers skalierbar ist, sprich problemlos zusätzliche Ressourcen geordert werden können. Public-Cloud-IaaS-Plattformen kommen hauptsächlich für den Betrieb von webbasierten und mobilen Applikationen infrage. Daher ist es vor allem für global tätige Anwender hilfreich, wenn ein Provider Rechenzentrums­standorte in den Ländern unterhält, in denen ein Unternehmen Niederlassungen hat.
Beim Managed-Cloud-Ansatz hat der Anwender Zugriff auf die Support- und Engineering-Teams des Providers. Sie helfen dem Nutzer dabei, technisch komplexe Anpassungen oder die Integration der Systeme oder Anwendungen von Drittanbietern vorzunehmen. Der Provider managt hier einen größeren Teil der Implementierungs-, Wartungs- und Serviceprozesse. Das heißt, er hat auch deutlich mehr Verantwortung. Hier liegt der größte Unterschied zum reinen Public-Cloud-Ansatz: Bei ihm ist der Kunde weitgehend auf sich gestellt und benötigt ein umfassendes Know-how der jeweiligen Cloud-Plattform. Daher setzen Mittelständler auf das Modell der gemanagten IaaS-Clouds.
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