WhatsApp sorgt mal wieder für Negativschlagzeilen. Nachdem der Messenger die neue
kostenlose Telefon-Funktion für Android-Smartphones und das
iPhone eingeführt hatte, gibt es jetzt schon die ersten Probleme mit dem Feature. Unter Android zeichnet der Messenger alle getätigten Gespräche lokal auf dem Gerät auf - das frisst nicht nur ordentlich Speicherplatz, sondern ist auch aus Datenschutz-Sicht äußerst bedenklich. Zumal der Nutzer weder im Changelog, noch in der App selbst über die lokale Aufzeichnung informiert wird.
Betroffen von dem Datenleck sind offenbar nur Nutzer der Version 2.12.45. Anrufe unter der Beta-Version von WhatsApp oder unter der aktuellen 2.12.64 werden nicht aufgezeichnet. In unseren Tests speicherte die Version 2.12.45 Anrufe in einem WAV-GZ-Archiv unter dem Dateipfad WhatsApp/Media/WhatsApp Calls. Dabei sichert die App Sounddateien von beiden Anruf-Teilnehmern getrennt.
Abhilfe schafft demnach nur ein Update auf eine aktuellere Version des Messengers. Wer noch keine Aktualisierung über Google Play erhalten hat, lädt die Version 2.12.64 über die
offizielle Hersteller-Webseite herunter und spielt diese anschließend manuell auf. Hierzu muss in den Android-Einstellungen allerdings unter "Sicherheit" im Bereich "Geräteverwaltung" die Option "Unbekannte Herkunft" aktiviert sein.
Warum WhatsApp die Anrufe aufzeichnet, ist noch unklar. Da der Speicherort aber keineswegs tief versteckt liegt, ist davon auszugehen, dass es sich dabei um eine zukünftige Backup-Funktion oder dergleichen handelt.
Bei der betroffenen Version 2.12.45 handle es sich laut einer Stellungsnahme von
WhatsApp gegenüber Medien um eine interne Version, die nicht für den Endnutzer vorgesehen sei. Offizielle Versionen sollen Anrufe hingegen nicht aufzeichnen. Indessen bleibt unklar, wie die Version ins Netz gelangt ist.