Digitale Kunst

Prix Ars Electronica Ausstellung

Quelle: Foto: Prix Ars Electronica
02.09.2024
Der Prix Ars Electronica ist der traditionsreichste Medienkunstwettbewerb der Welt. 1987 ins Leben gerufen, hat der Linzer Wettbewerb bis heute rund 90.700 Einreichungen verzeichnet.
„HOPE – who will turn the tide“ lautet das Thema der Ars Electronica 2024. Mehr denn je rückt das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft in diesem Jahr Menschen, Projekte und Initiativen in den Mittelpunkt, die uns trotz aller Krisen Hoffnung geben. Nicht nur, weil sie konkrete Vorschläge unterbreiten, wie wir uns als Einzelne und Gesellschaft weiterentwickeln können. Sondern weil sie all das verkörpern, was uns darauf vertrauen lässt, dass wir notwendige Veränderungen herbeiführen können: Kreativität und (Fach-) Wissen, Offenheit und Respekt, die Bereitschaft zur Kooperation, Mut. Fassbar wird das in der Prix Ars Electronica Ausstellung, einer exklusiven Auswahl der besten Medienkunstprojekte des Jahres 2024.

Prix Ars Electronica 2024

Allein 2024 verzeichnete der Prix Ars Electronica 2.950 Einreichungen. Die Goldene Nica in der Kategorie „New Animation Art“ wurde Beatie Wolfe (GB) für ihre Animation Smoke and Mirrors zugesprochen, in der Kategorie „Interactive Art+“ setzte sich Diane Cescutti (FR) mit ihrer interaktiven Installation Nosukaay durch. Unter allen Einreichungen wurde zudem der erste „AI in Art Award“ vergeben, der an Paul Trillo (US) und seine mit Sora, dem Text-zu-Video-Modell von OpenAI, kreierte Animation Washed Out “The Hardest Part” ging. Die Goldene Nica in der österreichweit ausgeschriebenen Kategorie „u19–create your world“ gewann der 17-jährige Jakob Gruber für seine bemerkenswerte Animation Fluten der Freiheit zu den tödlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer.

Smoke and Mirrors / Beatie Wolfe (GB)

Smoke and Mirrors kontrastiert auf eindringliche Weise die Marketingkampagnen der Ölindustrie mit dem alarmierenden Anstieg der Methankonzentration in der Atmosphäre. Die viereinhalbminütige Animation macht den rasanten Methanzuwachs seit 1970 sichtbar, während gleichzeitig irreführende Slogans wie „Lügen, die unseren Kindern erzählt werden“ (Mobil, 1984), „Ungesicherte Wissenschaft“ (ExxonMobil, 2000), „Öl pumpt Leben“ (American Petroleum Institute, 2017) oder „Netto-Null“ (Shell, 2023) angeführt werden, mit denen die Ölkonzerne weltweit Zweifel an der Wissenschaft und ihren Messwerten schüren.
Smoke and Mirrors / Beatie Wolfe
Quelle: (Quelle: Prix Ars Electronica)
Beatie Wolfes Visualisierung basiert auf dem ikonischen „Blue Marble“-Foto der Apollo 17-Besatzung von 1972. Die Klimadaten stammen von der Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA und der europäischen Umweltagentur. Unterlegt ist die animierte Erdkugel mit „Oh My Heart“ – der ersten Platte aus nachhaltigem Bioplastik, die Beatie Wolfe gemeinsam mit dem Musiker Michael Stipe und Brian Eno’s „EarthPercent“ produziert hat. Der Titel Smoke and Mirrors spielt auf die Darstellung des Methanausstoßes an, aber auch auf unseren achtlosen Umgang mit der Natur selbst.

Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz

Eine Auswahl dieser und weiterer herausragender Arbeiten ist im Rahmen der Prix Ars Electronica Ausstellung von 4. bis 8. September in Linz zu erleben. Die Schau umfasst 13 Projekte und wird erstmals im Lentos Kunstmuseum Linz präsentiert. Weitere ausgezeichnete Werke sowie die Preisträgerinnenprojekte der Kategorie „u19–create your world“ sind in der POSTCITY zu sehen.

Führungen mit Künstlerinnen und Kuratorinnen

Die Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz kann individuell oder im Rahmen von vier verschiedenen Führungen besucht werden:

Die Prix Ars Electronica Foren

Samstag, 7. September 2024. Die traditionellen Prix Ars Electronica Foren finden 2024 erstmals im Rahmen des dreitägigen Symposiums zum Festivalthema statt. Am Samstag, 7. September 2024, kommen die Preisträgerinnen zu Wort und sprechen gemeinsam mit Forscherinnen, Technologinnen und Aktivistinnen – vor allem über KI und Kreativität. Nicht die Leistungsfähigkeit der Technologie, sondern ihr Potential im kreativen Prozess steht dabei im Mittelpunkt. Die Künstlerinnen erzählen von Erfolgen und Misserfolgen beim Einsatz von KI, loten aus, wie ein nachhaltiges und inklusives Ökosystem für kreative KI aussehen könnte und diskutieren, was die KI-Ära für die aktuelle Definition von geistigem Eigentum und die darauf basierenden Geschäftsmodelle bedeuten könnte.

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