Das Fernsehverhalten der Deutschen hat sich, abgesehen von Features wie zeitversetztem TV, in den letzten Jahrzehnten kaum geändert – und daran konnte auch die
Smart-TV-Welle der vergangenen Jahre nicht viel ändern. Denn abgesehen von meist schlecht umgesetzten Apps und langsamen Internet-Browsern sind die Geräte alles andere als smart.
Anders sieht es da schon seit Längerem in Ländern wie Südkorea aus. Hier können die Zuschauer am 12. Juni parallel zum Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zum Beispiel Zusatzinformationen zur Mannschaft und zu einzelnen Spielern in einem eingeblendeten Streifen unter dem Live-Bild einsehen.
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Auch auf der diesjährigen IT-Entwicklerkonferenz
Developer Week stand das Thema Smart-TV auf der Tagesordnung, und die Experten zogen ein eher ernüchterndes Fazit. Viele Dinge seien zwar technisch längst machbar, die Konsumenten müssten aber nach wie vor darauf warten. Dazu gehört das Abrufen von Hintergrund-Infos zu Filmen, Serien und Dokus genauso wie die Nutzung von weiterführenden Daten von Schauspielern und Regisseuren.
Ebenfalls theoretisch schon realisierbar, aber noch nicht auf den derzeit erhältlichen TV-Geräten verfügbar sind
Facebook-Posts oder das Einkaufen parallel zu einer Shopping-Sendung direkt über das TV-Menü.
„Staatliche Reglementierungen und Unsicherheit seitens der Hersteller sind verantwortlich für die geringe Innovationsfreudigkeit“, nennt Software-Experte und Blogger Tam Hanna zwei Gründe für die derzeitige Situation. In Deutschland sind solche Apps außerdem aufgrund der Werbezeitenbeschränkung durch die TV-Richtlinien der Bundesregierung nur schwer umzusetzen.