Datenschutz nach Diebstahl

Telekom testet Blockchain-basierte Smartphone-Sperrung

von - 07.06.2018
Gesperrtes Smartphone
Foto: Marynchenko Oleksandr / shutterstock.com
Zusammen mit Partnern testet die Telekom derzeit eine Blockchain-basierte Sperrung von gestohlenen Mobilgeräten. Anders als die Sperrung der IMEI-Nummer soll die Lösung für mehr Transparenz und Sicherheit sorgen.
Die Telekom testet derzeit eine Technik, mit der sich gestohlene Smartphones mittels Blockchain sperren lassen.
Wie der Telekommunikationsanbieter berichtet, werden in Deutschland täglich rund 600 Mobiltelefone gestohlen. Neben der Einbuße des Gerätes bedeutet dies für die Nutzer meist auch den Verlust von sensiblen Daten. Sei es nun in Form von privaten Videos, Fotos und Konversationen oder auch Login-Daten von Online-Accounts, die auf dem Smartphone gespeichert sind.

Alternative zur herkömmlichen IMEI-Sperrung

Bisher haben bestohlene Nutzer lediglich die Möglichkeit, das Gerät über die Internal Mobile Equipment Identity - kurz IMEI-Nummer - sperren zu lassen. Dabei wird die betreffende IMEI auf eine interne Sperrliste des Netzbetreibers gesetzt. Befindet sich das Gerät auf dieser Liste, kann man sich damit nicht mehr in das Netz einwählen. Problematisch hierbei ist jedoch, dass diese Sperrlisten nicht anbieterübergreifend sind. In anderen Netzen ist das Smartphone weiterhin nutzbar.
Das Pilotprojekt "Global IMEI Storage and Service" wird in Kooperation mit Camelot Innovative Technologie Lab mit der Blockchain der SAP-Cloud-Plattform durchgeführt. Eine Sperrung kann nicht nur über den Mobilfunkprovider, sondern auch von den Geräteherstellern oder dem IT-Assetmanagement großer Unternehmen vorgenommen werden.
Die Daten sind auf der Sperrliste anonymisiert. Die Listen sollen dabei von Partnern, wie etwa anderen Netzbetreibern, einsehbar sein. Denkbar wäre auch eine öffentlich zugängliche Sperrliste. So könnten zum Beispiel Käufer von gebrauchten Smartphones oder Tablets überprüfen, ob es sich bei dem angebotenen Gerät um Hehlerware handelt.
Vorgestellt wird die Lösung auf der SAP-Jahreskonferenz Saphire in Orlando (05. bis 07. Juni 2018).
Verwandte Themen